A world of musical influences
Aus der Eastern Province Sambias via Lusaka und Frankfurt in den Hintertaunus – das sind vier Stationen im Zeitraffer von Yvonne Mwales Reise im Glück. Als Mensch und als Musikerin. Nur wie hat eine afrikanische Sängerin zu klingen, die sich fern der Heimat in Deutschland niedergelassen hat? Mwale hat das Spektrum ihrer Inspirationen auf mittlerweile vier Alben um ein vielfaches erweitert. Weil sie die Angst verloren hat, jedwede Erwartungshaltungen erfüllen zu müssen.
Free Soul – New Sound
Für die neue, vierte CD „Free Soul“ versuchte man eine neue, ganz andere Produktionsstrategie. Bei den letzten beiden Platten schrieb Yvonne die Songs vorab, schloss sich dann mit einer festen Band für ein paar Tage ins Studio ein und nahm alles wie vorher konzipiert auf. Da waren die Möglichkeiten des Ausdrucks beschränkt. „Diesmal wollten wir vieles ausprobieren, haben mit kleinen Teams in kleinen Studios experimentiert, vieles immer und immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen ausprobiert, Ideen verworfen, neue hinzugeführt“, erläutert Matthias Krämer, der Executive Producer des Albums. „Alle Stücke durchliefen einen viel längeren kreativen Prozess. Wir hatten diesmal keine zeitliche Limitierung – kein Druck, keine vorgegeben Bedingungen.“ So konnten die Kompositionen wachsen. Ihre Band erzeugen mit Gitarre, Percussion, Bass, Drums, Keyboards, Celli, einen Hammond Orgel-Sound (für eine Gospelnähe), einer Handpan, einer Oud und einer 18-saitige Aliquot Gitarre all die Mosaiksteinchen für den einzigartigen Mwale-Sound.
Free Soul – New Life
Man muss die Vergangenheit loslassen können, um sich der Zukunft zuzuwenden. Bei Yvonne Mwale war es nach eher unbeschwerten Jahren im Osten Sambias der Tod beider Eltern im Alter von 12, der sie aus der Bahn warf und ihrer Jugend beraubte. Sie lebte eine Zeit lang in der Hauptstadt des Landes auf der Straße, wurde jung Mutter und fand in der Musik eine Perspektive. „Ich habe schlimme Erfahrungen gemacht in meinem Leben“, erzählt Mwale. Das ist Teil ihrer Vita, war sicher auch Thema in Songs früherer Alben wie „Kalamatila“ (2012) und „Ninkale – Le Me Be“ (2015). „Msimbi Wakuda“, ein Jahr später veröffentlicht, signalisierte bereits den Aufbruch in neue Zeiten. Wurde „Ninkale“ kurz nach ihrem Umzug nach Deutschland realisiert, war sie bei der Produktion von „Msimbi Wakuda“ schon in ihrer neuen Heimat, zunächst Frankfurt, dann der Hintertaunus, angekommen. Allein die schönen Dinge ihrer Kindheit behandelte ein Lied wie „Spiritual Heart“. Den hat sie ihrer Großmutter gewidmet und besingt darin die Weisheiten und Lebenserfahrung, die alte Menschen den jungen Generationen mitgeben können. So mag die Großmutter nicht mehr unter uns weilen – mit den Weisheiten, die sie ihrer Enkelin mitgegeben hat, ist sie irgendwie aber immer noch gegenwärtig. Im Song „Kuwingamo” setzt sich Mwale wiederum mit den vielen Menschen auseinander, die aufgrund von Konflikten ihre Heimat verlassen müssen und appelliert an die Zuhörer, friedlich mit einander zu leben.
Free Soul – Free Spirit
Das neue Album „Free Soul“ trägt nun Mwales Musik auf die nächsthöhere Ebene, führt die mit „Msimbi Wakuda“ begonnene Befreiung, musikalisch wie menschlich fort. Der Titel „Free Soul“ suggeriert das. „Das ist ein ganz besonders persönlicher Song“, erklärt Mwale. Es galt die Schale zu knacken, die Freiheit zu suchen, seinen Gefühlen in ganzer Konsequenz Ausdruck verleihen zu können und sich durch Musik auszudrücken und auszutauschen. „Kommunikation mit Menschen, von Seele zu Seele“, formuliert die Sängerin ihren Anspruch. Nicht mehr und nicht weniger. „Ich habe nichts zu verbergen“, nennt sie sich einen „free spirit“, offen, selbstbewusst und zuversichtlich. „Ich möchte, dass die Zuhörer hören und sehen wer ich bin“, sagt sie, verbreitet „positive vibes“, erklärt das Tanzen zur Therapie, um sich dabei besser zu fühlen und erklärt die Liebe zum Motor des Lebens. „Und wenn du dich selber nicht liebst, kannst du andere Menschen nicht lieben“, heißt die simple Botschaft im Finale von „Free Soul“, „Inner Spirit“. Pure Lebenslust drückt „Shake Your Bumbum“ aus. Drei Mal dürfen Sie raten, was hier geschüttelt wird … „Das ist Teil unserer afrikanischen Kultur“, lacht Mwale. Und dazu gehört es eben auch, ohne jede Anzüglichkeit, mit dem Popo zu wackeln.
Free Soul – Free Voice
Wenn hier (auch) von Tanzmusik die Rede ist, so bewegt die sich ganz selbstverständlich zwischen Tribal Music und Electronic Dance Musik (EDM) und schaut unterwegs beim Funk vorbei. „Learn About Life“ könnte auch ins Repertoire eines Kamasi Washington passen. Ein Klischee vermeidet die Komponistin dabei. Nach beliebigen US-R&B klingt hier nichts. Dafür sind es die Scat-Eskapaden der Sängerin, die immer Jazz assoziieren. Die Stimme ist Mwales Lieblingsinstrument. „Ich spiele gerne mit meiner Stimme“, bekennt sie. „Und ich liebe es zu improvisieren.“ Richard Bona hat sie da beeindruckt mit seiner Loop-Artistik und ermuntert, unterschiedliche Klangfarben für ihre Interpretationen zu entdecken. „Und ich liebe Beatboxing und kann auch rappen“, mag sie sich keine Beschränkungen mehr auferlegen in puncto Flexibilität ihrer Voal-Performance. Plötzlich entdeckt man ganz unverhofft Passagen, da gibt Yvonne Mwale plötzlich die Klassikdiva und schraubt ihr Stimme in höchste Höhe hinauf. Das hat ihr viel Spaß bereitet, denn sie liebt auch Opern. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Journalist sie zur „Nina Hagen des Afropop“ erklärt…
o-tone music
Intl. booking - label - artist management - label management - publishing - distribution - B2B
fon: +49 (0) 641 - 9 48 89 30
Generelle Anfragen: info(at)o-tonemusic.de
Anfragen für das Label: label(at)o-tonemusic.de
Anfragen für das Booking: booking(at)o-tonemusic.de
Anfragen für Verlag und B2B: verlag(at)o-tonemusic.de
Adresse
Marktlaubenstr. 1, 35390 Gießen
Bürozeiten
Montag - Freitag 9:00 - 17:00 Uhr