Welche Kraft entfaltet das gesprochene Wort? Welche Magie entsteht, wenn wir uns zwischen den Sprachen und der Zeit bewegen? Und welche Gedanken und Gefühle kommen hinzu, wenn sich Text und Musik verbinden? All diese Fragen beantworten Fjarill auf dem neunten Album „Poësi‟ und in ihrem musikalisch-literarischen Programm „“Fjarill und „POËSI‟“ .
Ihr neuntes Album „Poësi‟ verbindet tieftraurige und traumschöne Lyrik von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist mit einer ganz eigenen vielschichtigen Klangwelt zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik. Die schwedische Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark wandelt gemeinsam mit der südafrikanischen Violinistin Hanmari Spiegel so kunstvoll zwischen damals und heute, bis eine absolut zeitlose Magie entsteht. Poesie eben.
Nach der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Poësi‟ hat das Hamburger Duo Fjarill ein wunderbar, neues musikalisch-literarischen Programm „Fjarill und „POËSI‟“ mit Schauspieler Andreas Grötzinger ausgearbeitet.
Egal in welcher Form man „Poësi‟ erleben darf – ob als klassisches Konzert oder in ihrem neuen Programm: „Fjarill und „POËSI‟ – ein Programm mit Lyrik und Musik mit dem Schauspieler Andreas Grötzinger“ – es wird ein magischer Moment.
Die schwedische Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark und die südafrikanische Violinistin Hanmari Spiegel trafen sich 2004 in Hamburg, um fortan die Menschen mit ihrem ganz eigenen Sound zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik zu beglücken. Fjarill gehören seit mehr als 17 Jahren zur deutschen Musikszene, obwohl sie ursprünglich aus Schweden und Südafrika stammen. Sie haben sowohl schon die Fabrik als auch die Elbphilharmonie ausverkauft und gehen jedes Jahr auf Tour (D / AT / SWE). Zwei kraftvoll leuchtende und zart driftende Stimmen, die mit verschiedenen Sprachen – auf Englisch, Deutsch, Schwedisch und Afrikaans – eine universelle Wärme erzeugen. Eine poetische Grenzüberschreitung.
Manchmal im Leben passt es einfach. Menschlich, musikalisch, atmosphärisch. „Ainos Gesang hat damals etwas ganz tief in mir berührt“, erinnert sich Hanmari Spiegel an ihre erste Begegnung mit der schwedischen Sängerin und Pianistin. „Da klang eine Ehrlichkeit und Klarheit durch, die ich aus meiner südafrikanischen Heimat kannte und liebte.“ Und als kurz darauf für einen Weihnachtsbasar ein paar Musiker gesucht wurden, ward aus dem Fan und der Künstlerin urplötzlich ein Duo. „Das hat richtig Spaß gemacht, wir haben einfach improvisiert, und doch war es gleich wie in einem großen, vertrauten Fluss…“ Was im ersten Moment erstaunt: Immerhin ist die eine auf einem Hof bei Dalarna im hohen Norden aufgewachsen, während die andere ihre Kindheit 12.000 Kilometer entfernt auf einer kleinen Farm nahe Pretoria verbrachte. Bis eines Tages die Liebe beide an die Elbe verschlug und sie sich auf jenem Weihnachtsbasar über den Weg liefen… 2004 war das gewesen – heute schweben die ebenso klugen wie hübschen Wahlhamburgerinnen als Duo Fjarill gemeinsam auf einer großen, unwirklich schönen musikalischen Welle, die sie längst auch über die deutschen Grenzen hinausträgt: im kommenden Februar nun sogar nach Südafrika. Denn mögen die beiden auch von verschiedenen Enden der Welt kommen, so „eint uns doch die Liebe zu wunderschönen Harmonien und aufrichtigen Gefühlen in unserer Musik“,
Seither sind sie musikalisch unzertrennlich. „Wir sehen Fjarill als ein Baum, der gewachsen ist, und jedes Jahr stabiler wird“ sagen die beiden. Vielleicht, weil die eine intuitiv weiß, wohin die andere im nächsten Moment in puncto Harmonie und Melodie gehen wird – und so strömen denn die Lieder wie in einem großen, langen Klangfluss dahin, nur unterbrochen von den lauschenden Momenten der Stille.
Ja, wer ihren poetisch-melancholischen Klangwegen folgen will, braucht Zeit und Muße. Denn „vor allem wenn wir live spielen, gibt es bei uns lange Momente der Stille“, sagt Aino Löwenmark. Und, kleines Wunder, in einer immer hektischeren und lauteren Welt: Auch das Publikum ist in diesen Konzert-Momenten ganz ruhig. „Es gibt eine ungeheuer große Sehnsucht nach Stille“, meint ihre südafrikanische Kollegin. „Das hören wir von unserem Publikum immer wieder – was uns natürlich sehr freut.“
In dieser Stille, oder vielmehr dem Mut, eben diese Stille auszuhalten, liegt denn auch eines der Geheimnisse der Faszination, die von Fjarills Musik ausgeht: Ein Lauschen nach den Tönen der anderen, „ganz genau hinzuhören: Was macht sie gerade?“, erklärt die Geigerin. „Wohin geht das Stück? Wer setzt den nächsten Ton?“ Ein Spiel mit der Stille wie der Improvisation, das ihr Konzertpublikum immer wieder aufs Neue fasziniert und ihre Lieder wachsen lässt.
Wunderbar Töne, die sich in zeitlosen Sphären zwischen kammermusikalischem Folk und Weltmusikpop mit ethnischen wie Jazz-Einsprengseln bewegen – und die doch bei jedem Konzert neue Klangwege einschlagen. Vor allem dann, wenn das Duo sich ohne Band auf die Reise macht wie etwa auf ihrem 2012 veröffentlichten „Live in Hamburg“-Album: „Zu zweit sind wir nämlich ganz frei“, sagt Hanmari.
Doch auch auf ihren anderen acht bisherigen CD-Einspielungen „Stark“, „Pilgrim“, „Livet“, „Tiden“, „Stilla Tyd“, „Kom Hem“, „Midsommar“ und nun „POËSI“ – die ihnen sowohl den Global Ruth (2011) als auch den Creole Weltmusikpreis (2013) bescherten – haben die Fjarills diese grenzenlose Freiheit Klang werden lassen: Moderner Folk-Pop von intensiver Schlichtheit, der wunderbar entspannt, ja manchmal wie gehaucht dahinströmt, leicht, fast schwebend begleitet neben Klavier und Violine von Cello, Trompete, Lap Steel, Horn, Gitarre oder Akkordeon. Und selbst wenn die beiden einem Drummer wie dem Tingvall Trio-Schlagzeuger Jürgen Spiegel gestatten, zu seinen Sticks zu greifen, schränkt das rhythmische Korsett doch an keiner Stelle die poetisch-melancholischen Klangwege ein: Die Zeit, nach ruhigen und leisen Momenten zu suchen, nimmt sich das Duo einfach.
Wobei auch ihren wehmütigen Stimmungen stets ein hoffnungsfroher Sonnenstrahl entspringt. „Anders könnte ich auch gar nicht musizieren“, meint Aino. Schließlich sei „Musik doch wie das Leben“. Und so kann sich nicht nur ihr feinsinniges Spiel mit Dur und Moll („das ist typisch schwedisch, dieser Stimmungswechsel in ein- und demselben Stück“) immer wieder gar wunderbar aufs Neue entspinnen, sondern desgleichen jenes mit der Brust- und Kopfstimme Löwenmarks, das einen wunderbar warmen wie fragilen Sound mit sich bringt. Ein Gesang, der niemanden unberührt lässt – und das, obwohl kaum einer hierzulande die Texte vom Leben und der Liebe, von der Natur, der Vergänglichkeit oder dem Hamburger Regen versteht, singt doch die Schwedin in ihrer Muttersprache.
„Wenn du den Text nicht verstehst, öffnet sich dein Herz viel mehr für die Musik.“ Es geht Fjarill eben nicht darum verstanden, sondern gefühlt zu werden. Oder um es mit einer Zeile aus ihrem Lied „Luister“ zu formulieren: „Wer wirklich zuhören will wird das Geheimnis entdecken, der könnte sogar den Flügelschlag eines Schmetterlings hören auch passend zu der Bandnahme Fjarill (Schmetterling auf Schwedisch). Nach großer Nachfrage nach ihren Liedern erschien im 2013 deren Songbook.
Und ganz gleich ob in Deutschland oder Schweden, Südafrika, Österreich, Dänemark, Luxemburg oder der Schweiz: Wenn die beiden im Konzert in der südafrikanischen Friedenshymne „Ukuthula“ ihr Publikum auffordern, in den gleichnamigen Refrain einzustimmen, dann erwächst daraus ein verzaubernder Wohlklang, der einfach nur ein einziges großes Glück ist für alle Getriebenen dieser Musik-Welt. Weil wachsen eben nicht immer Wachstum und schon gar nicht erwachsen werden bedeuten muss.
Für „Poësi“:
„Musikgewordene Poesie. Auf ihren neuen Album vertonen die Musikerinnen von Fjarill Gedichte von Pär Lagerkvist und Nelly Sachs.“ NDR
„[…] und schöner [wird das Leben] auf alle Fälle mit der Musik vom Hamburger Duo Fjarill“ NDR
„Es ist am Schönsten in der Dämmerung‘ – ein Gedicht von Pär Lagerkvist. Einmal mehr durchschreiten Fjarill hier die Dunkelheit des Lebens. Gleichzeitig ist das Album eine Ode an die Poesie, an die Macht des Glaubens und der Hoffnung. Die Schönheit von POËSI steckt in der Gradwanderung zwischen Licht und Dunkel.“ MDR
„Die drei deutschen Songs sind zauberhaft, die zehn schwedischen aber nicht minder […] Piano, Violine und die aparte Stimme von Aino Löwenmark sprechen für sich.“ Rolling Stone
„Das Folk-Pop-Duo vertont Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist. Die drei deutschen Songs sind zauberhaft, die zehn schwedischen aber nicht minder, slebst wenn man nichts versteht – Piano, Violine und die aparte Stimme von Anio Löwenmark sprechen für sich.“ Rolling Stone
„Wunderbar ruhige und harmonische Musik präsentierten die beiden Frauen und zeigten, wie gut man aus Stille Kraft schöpfen kann. Tiefsinnig poetisch die Gedichttexte. Leise Musik von Flügel und Geige, klangvolle Stimme Löwenmarks.“ Rhein Zeitung
„“Poësi“ heißt ihr aktuelles Werk, für das die beiden sich auf eine geradezu zärtliche Weise den Gedichten der Nobelpreisträger Pär Lagerkvist und Nelly Sachs genähert und eine musikalische Übersetzung dafür gefunden haben.“ Hamburger Abendblatt
„Das neunte Album der beiden wird ein besonderes, es ist voller Gedichte. […] [Fjarill] möchten mit ihrem lyrisch-poetischen Album „Poësi“ Mut und Kraft spenden.“ Alster Magazin
„Doch die beiden Künstlerinnen harmonieren nicht nur musikalisch, auch in der Moderation werfen sie sich auf amüsante Weise die Bälle zu. […] Löwenmark mit dieser wunderbar skandinavisch klaren, lyrischen Stimme […] [wird] von Hanmari Spiegel an der Geige sanft begleitet. […] Hanmari Spiegel ist nicht nur an vier Saiten eine Könnerin, sondern ist auch als Sängerin am Klavier gut aufgehoben.“ Kieler Nachrichten
„Die Musik von FJARILL ist eine Einladung, immer wieder aufs Neue genau hinzuhören, hinzuschauen und jenseits des Offensichtlichen etwas aufzuspüren.“ Der blaue Distelfink
„Zarte Klänge und berührende Gedichte – (…) So wird es ein meditativer Abend, zu dem Aino Löwenmark mit ihrer glockenhellen Stimme und das ätherische Violinspiel von Hanmari Spiegel beflügeln.“ – Die Glocke
„Fjarill vereint zwei Künstlerinnen, die offen in die Welt schauen, aber auch sehnsüchtig ihre jeweilige Heimat vermissen, weshalb sie diese auf beeindruckende Weisen in ihren Werken dem Hörer nahe bringen können.“ Schall
„Das Album […] verbindet Lyrik mit einer ganz eigenen, vielschichtigen Klangwelt zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik.“ F.F. dabei
„Magische Musik“ YogaJournal
„Es hat sich gelohnt: Näher kann man der Magie der Musik in Worten nicht kommen.“ tonart
„Müsste, sollte oder dürfte man die Musik von Fjarill mit nur einem Adjektiv beschreiben, dann wäre „Wunderschön“ eine gute Wahl. Das trifft die beseelten und herrlichen Klänge auf dem neuen Albujm „Poësi“ wohl am Besten.“ musix
„„Poësi“ strömt herrlich, harmonisch, folkig, jazzig und poppig mit klassischer Anmutung und Qualität. Zumindest musikalisch lassen Enya, Dido oder ähnliche Kolleginnen grüßen, aber in Kombination mit der legendären Lyrik ist das eine ganz andere Nummer und einfach großartig. Oder eben wunderschön!“ musix
„Mit einer ergreifenden Mischung aus zarten Klängen und berührenden Gedichten, die bei vielen Besucherinnen und Besuchern lange nachhallen wird […] „Weil sich dabei Gedanken und Gefühle zu einem ganz eigenen Kosmos zusammenfügen“ Die Glocke
„Alles wird in ihren Liedern melancholisch-poetisch zum Klingen und Schwingen gebracht: Suche und Hoffnung, Geheimes und Versponnenes, Tiefe und Traurigkeit, Witz und Weltoffenheit, Glück und Liebe.“ Buxtehuder Tagesblatt
„Das Duo Fjarill entführte das Publikum in eine Welt ohne Krisen, ohne Schwere und Not, wenn auch mit anspruchsvollen Texten.“ Hessische/Niedersächsische Allgemeine
„Jeder Ton saß an der richtigen Stelle, alles war perfekt.“ Hessische Allgemeine
„Klänge, die auf angenehme Weise vertraut und heimelig klingen und trotzdem Fremdheit in sich tragen.“ Langenau Aktuell
Pressetext „Poësi‟:
Wie bleibt die Kunst lebendig? Indem wir sie immer wieder lesen, hören und betrachten. Indem Worte, die vor langer Zeit geschrieben wurden, ganz unmittelbar in uns anklingen. Und besonders beglückend ist es, wenn die Kunst sich selbst fortschreibt. Wenn vergangene Werke zu neuen inspirieren. Insofern ist es ein wunderbar bewegendes Ereignis, wie das Hamburger Singer-Songwriter-Duo Fjarill nun Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist vertont hat. Ihr neuntes Album „Poësi‟ verbindet tieftraurige und traumschöne Lyrik mit einer ganz eigenen vielschichtigen Klangwelt zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik. Die schwedische Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark wandelt gemeinsam mit der südafrikanischen Violinistin Hanmari Spiegel so kunstvoll zwischen damals und heute, bis eine absolut zeitlose Magie entsteht. Poesie eben.
Sowohl Nelly Sachs als auch Pär Lagerkvist sind 1891 geboren. Und beide erhielten Mitte des 20. Jahrhunderts den Nobelpreis für Literatur. Doch neben diesen biographischen Gemeinsamkeiten ist es vor allem der dichterische Geist, der Fjarill fasziniert. „Beide behandeln vergleichbare Themen: Warum existieren wir auf dieser Erde? Welche Stärke entwickeln wir in schwachen Momenten? Leben wir intensiver im Angesicht des Todes?‟, sagt Aino Löwenmark. „Das sind Fragen, die uns in der Corona-Zeit noch einmal verstärkt beschäftigen.‟ Um die inhaltliche Beziehung von Sachs und Lagerkvist zu illustrieren, wachsen die beiden Dichter-Namen im Artwork des Albums zum Stamm eines Baums zusammen. Eine Basis, aus der die Lieder von Fjarill wie verwunschene Äste emporsprießen.
Während die Lyrik des Schweden Lagerkvist bereits auf dem Vorgängeralbum „Midsommar‟ zu erleben ist, hat Fjarill die Gedichte von Nelly Sachs neu für sich entdeckt. „Ihre Texte sind rätselhafter. Zum Teil sind sie im Delirium in der Nervenheilanstalt entstanden. Mich beeindruckt, wie sie ihre Trauer in Kunst umgesetzt hat‟, sagt Hanmari Spiegel. Nelly Sachs hatte während der NS-Diktatur begonnen, sich mit ihrer jüdischen Herkunft zu befassen. 1940 floh sie von Berlin nach Stockholm, wo sie nicht nur als Dichterin lebte, sondern auch schwedische Werke ins Deutsche übersetzte, unter anderem von Pär Lagerkvist. „Wir haben Gedichte von ihr ausgesucht, in denen ein hoffnungsvoller Schimmer zu erahnen ist‟, erzählt Aino Löwenmark. „Noch mehr Licht kommt dann mit der Poesie von Pär Lagerkvist hinzu.‟
Im Angesicht der Pandemie möchten die Musikerinnen mit ihrem Album ein besonderes Maß an Kraft und Mut spenden. Wie solidarisch wiederum die Fans das Schaffen von Fjarill unterstützen, zeigte sich eindrucksvoll beim Crowdfunding zu „Poësi‟. Die angestrebten 15.000 Euro wurden um satte 2000 Euro übertroffen. Als Dankeschön ließen sich unter anderem Gesangsworkshops erwerben, die Fjarill im Walden Studio am grünen Rande Hamburgs gibt. „Wir sind enorm dankbar für das große Vertrauen, dass uns so viele Menschen seit Jahren entgegenbringen‟, sagt Hanmari Spiegel. Seit 2004 hat sich das charismatische Duo von Südafrika bis Schweden ein stetig wachsendes Publikum erspielt. Ihre Auftritte laden Konzertsäle und Freiluftfestivals, Clubs und Kirchen mit einer einzigartigen kollektiven Energie auf. Bis alle Anwesenden erfüllt und elektrisiert sind von Empfindsamkeit und Euphorie.
Die neuen Klänge, die Fjarill zu den alten Gedichten gefunden hat, entwickelten sich ganz intuitiv. Je nachdem, welche Schwingung die Worte in den Musikerinnen auslösten. Wie Ideen kommen und gehen, davon erzählt die Auftaktnummer „Ljus från utslocknande stjärnor‟ („Licht von erloschenen Sternen‟). Piano und Violine ebnen den Versen da ganz sachte den Weg. Ein Suchen und Staunen. „Nicht jeder kreative Impuls manifestiert sich, manches kann auch vorbeifließen‟, erklärt Aino Löwenmark. „Wir müssen nicht alle Prozesse verkopft zu Ende bringen.‟ Kunst lässt sich nicht erzwingen. „Nelly Sachs‘ Texte haben lange in mir gearbeitet. Auf einmal ist da eine Öffnung und die Musik kommt herein‟, sagt Hanmari Spiegel. Die transparenten Kompositionen dienen oftmals als Ausgleich zur Schwermut der Lyrik, etwa in „So rann ich aus dem Wort‟. Eine fein justierte Balance.
Die frei atmende Atmosphäre, die „Poësi‟ durchzieht, wurde behutsam eingefangen von dem Hamburger Produzenten Stephan Gade. „Stephan ist ein entspannter Mensch, den wir seit mehr als 15 Jahren kennen. Mit ihm zu arbeiten, hat sich wie eine Verlängerung unserer Kreativität angefühlt‟, erzählt Aino Löwenmark. „Aufgrund von Corona haben wir unser Material viel digital hin- und hergeschickt. Das hat sehr gut funktioniert‟, erläutert Hanmari Spiegel. Stephan Gade hat sich mit Bass, Gitarre und Percussion in die Aufnahmen eingebracht. Und weitere treue Weggefährten haben ebenfalls zu dem Album beigetragen, etwa die Musiker Jürgen Spiegel und Stefan Stoppok. Der Schauspieler Andreas Grötzinger wiederum rezitiert mit dunkel-warmer Stimme das Poem „In der blauen Ferne‟. Neu ist, dass Fjarill seine Instrumentierung erweitert hat. So ist Hanmari Spiegel erstmals am Synthesizer zu hören, was den Sound des Duos dynamisch bereichert.
Mit den Gedichten von Nelly Sachs zieht zudem das Deutsche ein in den Fjarill’schen Sprachkosmos. Wenn Aino Löwenmark das Gedicht „Hier nehme ich euch gefangen / ihr Worte‟ singt, entfaltet sich durch ihren schwedischen Akzent eine eigensinnige wie zarte Poesie. Zwei Monate lang hat sie den Song immer wieder aufgenommen, bis sich Artikulation und Emotion stimmig anfühlten. Wie überhaupt alle der 13 Songs eine ganz eigene Persönlichkeit entwickelt haben. Da ist das beschwingte „Önskevisa‟ („Wunschlied‟), das die Demokratie mit einem wilden Volkstanz feiert. Oder das getragene „Vår är himmeln‟ („Unser ist der Himmel‟), das die Verletzlichkeit preist. „Wir werden schicksalsweich, je älter wir sind. Die Erkenntnis, dass alles zerbrechlich ist, macht demütig und dankbar‟, sagt Aino Löwenmark. „Dieser Text von Pär Lagerkvist ist so schön und zuversichtlich, er könnte eine Art Vaterunser sein für eine neue Religion‟, sagt Hanmari Spiegel.
Es hat eine heilende und beflügelnde Qualität, wie Fjarill auf „Poësi‟ menschliche Seelenlagen auslotet. Wie die Musikerinnen beherzt eintauchen in jene Zustände, die zwischen den Welten zu liegen scheinen. Wie sich Stimmen und Töne Schicht um Schicht ergänzen. Und wie zugleich viel Raum bleibt für eigene Gedanken. Mit der spannungsgeladenen Rhythmik von „Glömma Glömma‟ lassen sich Wut und Frust kanalisieren. Und mit Lagerkvists bekanntem Gedicht „Det är vackrast när det skymmer‟ werden die Zuhörenden zum Abschluss des Albums sanft in die Dämmerung geleitet. Das Lied zelebriert eine allumfassende Liebe, die wir ganz für uns alleine spüren können. Was für eine passende und tröstende Botschaft in dieser besonderen Zeit.
Pressetext „Fjarill und „Poësi‟“
Fjarill und „POËSI‟ – ein Programm mit Lyrik und Musik mit dem Schauspieler Andreas Grötzinger
Welche Kraft entfaltet das gesprochene Wort? Welche Magie entsteht, wenn wir uns zwischen den Sprachen bewegen? Und welche Gedanken und Gefühle kommen hinzu, wenn sich Text und Musik verbinden? All diese Fragen lotet das Hamburger Duo Fjarill in seinem neuen musikalisch-literarischen Programm klug und kunstvoll aus.
Für ihr neuntes Album „POËSI‟ hat die südafrikanische Violinistin Hanmari Spiegel gemeinsam mit der schwedischen Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist vertont. Voller Feinsinn und Leidenschaft lädt Fjarill die Lyrik mit einer Klangvielfalt aus Folk, Pop, Jazz und Klassik auf. Und um die traurigen wie traumschönen Texte für alle Sinne erfahrbar zu machen, haben die beiden Künstlerinnen für die Bühne ein Programm zwischen Spoken-Word-Performance und Konzert entwickelt. Ein inspirierendes Wandeln zwischen Zeiten, Sprachen und Kunstformen.
„Beide behandeln vergleichbare Themen: Warum existieren wir auf dieser Erde? Welche Stärke entwickeln wir in schwachen Momenten?‟, sagt Aino Löwenmark über Nelly Sachs und Pär Lagerkvist. Die eine in Deutschland geboren, der andere in Schweden. Beide Jahrgang 1891. Und beide Mitte des 20. Jahrhunderts mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Der Schauspieler Andreas Grötzinger wird ihre Gedichte auf Deutsch rezitieren, bevor Fjarill die Originale in schwedischer und deutscher Sprache in Liedform präsentiert. „Gedichte sind eine komplexe Gattung‟, sagt Hanmari Spiegel. „Wenn das Publikum zunächst intellektuell verstehen kann, worum es geht, kann sich das Herz im Anschluss umso besser öffnen.‟
Die gesprochenen Gedichte, die Andreas Grötzinger nuanciert und einnehmend vorträgt, wird Fjarill auch musikalisch begleiten. In einfühlsamen Improvisationen, mit viel Liebe zu Reduktion und Ruhe, damit der Text umso eindrucksvoller wirken kann. „Die deutsche Sprache ist so schön – vor allem, wie Andreas sie liest‟, sagt Hanmari Spiegel über den Schauspieler, der auf zahlreichen Theaterbühnen zu erleben ist, etwa am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Deutschen Theater Berlin und an der Wiener Staatsoper. Seine eindringliche Präsenz bringt er zudem in Hörspiele, Fernseh- und Filmproduktionen ein, zum Beispiel in Lars von Triers „Nymphomaniac“ und die TV-Serie „Wilder‟. Seine Zusammenarbeit mit Fjarill entstand, nachdem Andreas Grötzinger und Aino Löwenmark sich in der Schwedischen Kirche in Hamburg kennenlernten.
Der Schauspieler, der in Schweden, der Schweiz und Japan aufwuchs, ist ein idealer Partner für Fjarills berührende Bühnenshow. Denn sie feiern nicht nur die Rezitation als eigene Kunstform, sondern vor allem die Vielstimmigkeit unserer Welt. Den Klang verschiedener Kulturen und Sprachen. Und was in der Begegnung mit dem jeweils anderen zum Schwingen kommt. „Eine Sprache ist ein Universum und es ist unglaublich spannend, dieses zu erkunden‟, sagt Aino Löwenmark. „Zu mehr Verständnis führt es allerdings, wenn wir uns in und zwischen mehreren Universen bewegen.‟
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