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David Orlowsky, Daniel Stelter, Tommy Baldu

Jazz, Klassik
  • David Orlowsky
    Klarinette
  • Daniel Stelter
    Gitarre
  • Tommy Baldu
    Schlagzeug
Booking-Bereich: weltweit

REGEN, DER AUF TROCKENEN BODEN FÄLLT

Es gibt Düfte und Gerüche, die vergisst man nach Jahrzehnten nicht. Das weiß auch Klarinettist David Orlowsky: „Gerüche haben einen unglaublich großen Einfluss auf unser Leben. Sie bestimmen, ob wir jemanden mögen, oder ob wir uns wohl fühlen.“ Bei ihm können Gerüche noch etwas anderes auslösen: Es entsteht Musik. David Orlowsky gehört zu den wenigen Menschen, die ein sehr ausgeprägtes synästhetisches Empfinden haben. „Klänge und Düfte nehme ich auf eine verwandte Weise wahr – sie haben meist auch eine visuelle Komponente für mich. Es gibt Melodien und Klänge, in die ich mich jedes Mal wieder verliebe, wenn ich sie höre, und manchmal fühle ich mich auch fast wie verliebt, wenn ein besonders schöner Duft mich überrascht.“ So zum Beispiel der Duft von einsetzendem Regen, der auf trockenen Boden fällt. Diesen Geruch mochte er schon immer und war nicht wenig erfreut, dass es sogar einen Namen dafür gibt: Petrichor.

Nun hat der Klarinettist unter diesem Namen ein neues Album aufgenommen, das im August 2024 bei Warner Music veröffentlich wurde. Darauf vertont er, zusammen mit Daniel Stelter an der Gitarre und Tommy Baldu am Schlagzeug 11 verschiedene und ganz spezielle Düfte und Gerüche „die in uns etwas Positives auslösen“.

Biographie

David Orlowsky:

David Orlowsky ist international für sein fesselndes und ausdrucksstarkes Klarinettenspiel bekannt und gilt heute weltweit als einer der führenden Interpreten des Klarinettenrepertoires von Mozart über Golijov bis hin zur Klezmermusik. Als Sony Exklusivkünstler hat er bisher sieben CDs veröffentlicht und wurde bereits zweimal mit dem ECHO Klassikpreis ausgezeichnet. Zu seinen musikalischen Partnern gehörten namhafte Künstler wie Daniel Hope, Andreas Haefliger, Vilde Frang, Nils Mönkemeyer, das Fauré Quartett und das Vokalensemble „Singer Pur“, mit denen er 2011 einen ECHO Klassik für das gemeinsame Album Jeremiah gewann.

Seine Kompositionen werden weltweit von Schott Musik/ Advance Music verlegt und die Notenbücher erfreuen sich enormer Nachfrage. In Tübingen geboren, studierte er klassische Klarinette bei Prof. Manfred Lindner an der Folkwang- Hochschule in Essen sowie bei Charles Neidich und Ayako Oshima an der Manhattan School of Music in New York City. Heute lebt er in Berlin.

Daniel Stelter:
Mit seinem unnachahmlichen, unaufgeregten und doch einprägsamen Stil hat Daniel Stelter sich schon längst einen Namen in der deutschen Jazz-Szene gemacht. Er ist einer der gefragtesten Gitarristen Deutschlands. Auf seinem musikalischen Weg als Solokünstler und Komponist, hat Stelter schon fünf Alben unter eigenem Namen veröffentlicht. Zusätzlich ist er ein oft gefragter Sideman für zahlreiche Studio- und Live-Produktionen, bei denen er mit Größen, wie Wolfgang Haffner, Lulo Reinhardt, Till Brönner, Annette Louisan, Laith Al-Deen, Seven, Jan Delay, Ringsgwandl, Xavier Naidoo u.v.a. aus den verschiedensten Genres zusammenarbeitete. Seinen künstlerischen Werdegang prägten die Europatournee mit der Jazzlegende Al Jarreau im Jahre 2016 und die danach folgenden Tourneen im Duo mit Lulo Reinhardt in den Jahren 2018 und 2019.

Als Dozent für Gitarre an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main erfüllt sich Daniel Stelter sein großes Anliegen seine unterschiedlichsten Erfahrungen und umfangreiches Wissen mit seinen Student*innen teilen zu können.

Tommy Baldu:

Schlagzeuger Tommy Baldu, – geboren in Karlsruhe – arbeitete schon mit Musikern wie Edo Zanki, Laith Al Deen, Emiliana Torrini, Rebekka Bakken, Triband, Sebastian Studnitzky, Andre Heller, Söhne Mannheims, Xavier Naidoo, Music Show VOX TV, Gregor Meyle, Rilke Projekt, Daniel Stelter, Georg Ringsgwandl und vielen mehr. Immer mehr arbeite er im Hause Baldu an neuen Sounds und Musik mit interessanten Künstlern! Sein Anliegen: authentische Musik produzieren. Sein Ansatz: den Künstler erkennen kreativen Raum entstehen lassen. Seine Soundästhetik: staubig/rough/innovativ.

Rezensionen

„Intelligent und voller Seele“ Schwäbisches Tagblatt

Zum aktuellen Album „Begegnung“ von Daniel Stelter:
„Daniel Stelter ist ein Tausendsassa an der Gitarre“ Jazzthing

„das Gitarristische dominiert und die Begleitung [ist] mit wenigen Ausnahmen sehr zurückhaltend, geschmackvoll, aber der Musik kalkuliert dienend unterworfen“ Jazzthetik

„Souverän in allen Sätteln […] einer von Deutschlands vielseitigsten und besten Gitarristen“ Akustik Gitarre

“Daniel Stelter […] zeigt sich als Mann der leisen, zurückhaltenden Klänge mit einer weiten stilistischen Bandbreite. Stelters Musik meidet alles Laute, Marktschreierische, Vehemente. […] Auf den zwölf Titeln der Disc bevorzugt er kleine Besetzungen. Zu zweit, zu dritt, viert oder fünft findet der musikalische Austausch statt – und er ist so intensiv, dass einem die kleine Besetzung erst auffällt, wenn man im Booklet nach den am jeweiligen Titeln Beteiligten schaut.“ Rondo Magazin

„Virtuos über Stilgrenzen hinweg“ Mannheimer Morgen

„Daniel Stelter bewegt sich mit seinem unnachahmlichen, unaufgeregten und doch einprägsamen Stil souverän zwischen Jazz, Pop und Klassik.“  Badische Neuste Nachrichten

„Musik-Giganten wie Al Jarreau, Till Brönner, Wolfgang Haffner, Lulo Reinhardt oder Jan Delay hat Daniel Stelter einen Stempel mit seinem unverwechselbaren Stil aufgedrückt.“ Musik-Tipp der Woche im Pinneberger Tageblatt

Pressetexte

„Es ist sicher kein Zufall, dass wir von Duftnoten, Klangfarben und Farbtönen sprechen“ sinniert David Orlowsky, „Farben, Klänge und Düfte gehen also weit über das hinaus, was man mit Worten beschreiben kann. Und die wirklich spannenden Dinge im Leben fangen für mich da an, wo die Worte aufhören.“ Schon auf dem Vorgänger-Album „Alter Ego“, auf dem er zusammen mit dem Wiener Lautenisten David Bergmüller wunderschöne Klangmalereien und fantastische Harmonien erschaffen hat, ging beim Zuhören sofort das Kopfkino an. Auf „Petrichor“ verstärkt sich dieses Phänomen noch, denn schon die Namen der Stücke zeigen an, in welche Richtung es geht. Da gibt es Titel wie z.B. „Lisboa“, „Magnolia“, „Sunscreen“ oder „Marrakesh“. Fast schon könnte man meinen, man befinde sich in einer sehr exquisiten musikalischen Parfümerie.

„Bei „Lisboa“ denke ich an einen bestimmten Platz in Lissabon, an dem ich oft saß. Es gab eine Bäckerei und ein Fischrestaurant und je nach Windrichtung änderte sich das Aroma“ erinnert sich David Orlowsky, „Bei „Gasoline“ geht es um diesen typischen Tankstellengeruch. Er verheißt für mich Freiheit mit einer Prise Gefahr. Man ist im Aufbruch. Ich liebe diesen Zustand“ gibt er zu und präsentiert eine rastlose, lauernde und ganz intensive Melodie in dem Stück. „In „Circus“ denke ich an Zirkusbesuche mit meinem Vater in meiner Kindheit. Damals gab es Elefanten und Tiger, dazu der Geruch der Manege und der Zuckerwatte – das alles hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe davon geträumt, mit einem Zirkus auf Reisen zu gehen.“ Beim Hören der Musik hat man fast selbst das Gefühl, mitten in der staubigen Manege zu stehen.

Mit jedem einzelnen Titel nimmt uns David Orlowsky mit auf eine Reise. Wie in einem Film zoomt er an Details heran, beleuchtet kleine, aber wichtige Situationen und entführt uns in großartige Fantasiewelten. Dabei ist es erstaunlich, wie meisterhaft er es versteht, seine Empfindungen und Erinnerungen in Musik zu verwandeln. Eines der geheimnisvollsten Lieder auf diesem Album ist das Stück „Marrakesh“. David Orlowsky erinnert sich: „Ich war nur einmal kurz in Marrakesch, auf der Durchreise zum Surfen. Es war mein erstes Mal in Marokko. Unser Taxi blieb liegen und wir standen mitten in der Nacht an der Straße. Plötzlich war ich überwältigt. Ich konnte körperlich spüren, dass ich an diesem Ort noch nie gewesen war. Erst auf der Weiterfahrt ist mir klar geworden, dass es an den mir neuen Gerüchen lag. Es war irgendwie aufregend.“ Genau so klingt die Musik dazu.

Die Klangwelt des Albums ist häufig ruhig, mancher würde sie vielleicht sogar melancholisch nennen, andere werden sicher etwas Tröstendes beim Hören finden. All das ist genau die Absicht der Komponisten, denn es beschreibt die Gefühle, die auch bei besonderen und positiven Gerüchen ausgelöst werden. Sogar Erinnerungen an seine Kindheit auf dem Dorf in Süddeutschland hat David Orlowsky auf „Petrichor“ verarbeitet. In einer völlig neuen Version von „Hejo – Spann den Wagen an“ erzählt er von heraufziehendem Regen und dem Duft von frisch gemähten Feldern. In jedem Stück, aber auch besonders in diesem, wird klar, was für ein großartiger Klarinettist David Orlowsky ist. Er spielt mit komplizierten Techniken, lässt die Klappengeräusche mit in die Musik einfließen und entlockt seinem Instrument mal ganz sanfte, mal harte, rhythmische und perkussive Töne. Nach mehr als 20 Jahren in seinem auf Klezmer spezialisiertem Trio, hat er sich zuerst mit dem Album „Alter Ego“ losgerissen und mit „Petrichor“ völlig freigeschwommen. Dabei hat er neue Freunde kennengelernt. Der Gitarrist Daniel Stelter und der Schlagzeuger Tommy Baldu sind ebensolche Tausendsassas an ihren Instrumenten wie David Orlowsky. Auch Lillo Scrimali, der bei vier Stücken auf verschiedenen Tasteninstrumenten mitspielt, ist in der Musikwelt kein unbeschriebenes Blatt. „Wir haben uns hinter der Bühne auf einem Jazzfestival kennengelernt und sind direkt ins Gespräch gekommen“ erzählt David Orlowsky. Alle Musiker hatten natürlich voneinander gehört und wussten, welche Projekte gerade aktuell waren. „Wir waren uns sofort sympathisch und haben dann ganz spontan eine kleine gemeinsame Tour durch deutsche Jazzclubs unternommen. Die Konzerte hatten etwas sehr Spielerisches und bei jedem Soundcheck sind neue Songideen entstanden. Davon konnten wir nicht genug bekommen.“

Gut so, denn wie bei Gerüchen, vergisst man bedeutungsvolle Musik auch nach Jahrzehnten nicht.

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