Manege frei für Marina & the Kats! Mit ihrem neuen Album „Swingsalabim“ fesseln sie uns einmal mehr und betreten dabei ganz neues Terrain. Umweht vom Charme der Nostalgie tanzen die neuen Songs hoch am Puls der Zeit. Dompteuse Marina hat ihre Kats dabei mit ihrer unverwechselbar frischen und doch berührenden Stimme fest im Griff und zaubert immer wieder neue Ideen aus ihrem Zylinder. Ihr Wanderzirkus hat seine Zelte in den letzten beiden Jahren an unzähligen Orten aufgeschlagen. Sie kennt also das Gefühl „on the road“ zu sein, hat ständig ein kleines samtbezogenes Büchlein in ihrem roten Frack und schreibt kleine Fabeln in großen Bildern hinein. Von Mäusen und Elefanten, ewigen Straßen, von durchzechten Nächten, phantastischen Nachtclubs in den Sternen, vom Leben als hofierte Prinzessin des Varietés. Aber auch davon, wie man sich durchsetzt, als Direktorin in einer machodominierten Welt, wie man seine Frau steht, wenn man die Hosen anhat.
Sie schlägt dabei auch besinnlichere Töne an und schlüpft in das Kostüm des traurigen Clowns, wenn sie vom drohenden Abschied von einem geliebten Menschen singt. Emanzipiert vom bloßen Retrosound entsteht aus der Liebe zum Lebensgefühl der aufkeimenden Moderne ein ganz neuer Stil, der mehr ist als Referenz an vergangene Tage. Eigenständig, unverwechselbar. Glitzernd, verzaubernd, bis mitten ins Herz. Was sich mit den beiden hervorragenden Alben „Small“ und „Wild“ bereits angekündigt hat, setzt sich auf „Swingsalabim“ problemlos fort. Das Trio vereint mühelos leichtfüßig-eingängige Rhythmen mit knackigem Songwriting und einer markanten Dosis Spaß. Marina & The Kats haben ihre Identität längst gefunden. Sie strampeln sich auf ihrem Drittwerk frei von klanglichen Klischees und Vorurteilen. Die „kleinste Bigband der Welt“ kreiert einen Vintage- und Retrosound längst vergangener Tage, ohne sich allzu stark auf die Ästhetik dieser Ära zu beschränken.
Sie wirft musikalisch als auch thematisch gekonnt ein Auge auf das aktuelle Zeitgeschehen und vermischt unterschiedlichste Epochen. So überzeugen Marina und ihre Kats mehr denn je mit neuen Klangwelten und überraschenden Twists. Neben den klassisch-ohrwurmträchtigen Swing-Elementen in Songs wie „Get On With It“ oder „1000 Miles Ahead“ wagt sich die Band in neue Gefilde, ohne ihren zeitlos pumpenden Vintagesound einzubüßen. So erweist sich das bluesige „I Should Have Known Better“ als stimmgewaltige Nachbetrachtung eines folgenreichen Abends, kokettiert „No No No“ mit Balkan-Melodik, zeigt „Say What?“, dass das Frausein ganz ohne Klischees und patriarchalischem Denken und erweist sich „Wherever You May Go“ als sanfter Liebesbeweis mit graziler Fragilität. Marina hat dabei stets die Hosen an und erzählt offen und ehrlich Geschichten, wie sie uns allen bereits passiert sind. Lachen, schreien, mitsingen und weinen ausdrücklich erwünscht! Wer ihren Snare- und Beckenklängen lauscht, kommt unweigerlich ins Tanzen. Thomas Mauerhofer und Peter Schönbauer unterstützen sie an den Saiteninstrumenten und sorgen für den unverwechselbaren Klang, der sich weit über bloßen Swing hinausbewegt. Marina & The Kats sind das gute Gewissen für die oft harsche Gegenwart. Sie beschwören mit „Swingsalabim“ eine gute Zeit herauf und erweisen sich dabei souverän als Erschaffer eigenständiger Soundkaskaden. Der perfekte Soundtrack für Partys mit Stil und Verve.
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