Diese Musik erinnert an gar nichts.
Drei CDs mit improvisierter Musik, das wirkt anmaßend und doch wird jeder, der sich diese drei CDs anhört, bestätigen, dass hier kein Ton, kein Klang zuviel gespielt wird. Der Trompeter Markus Stockhausen hat ein sechsköpfiges elektro-akustisches Ensemble um sich versammelt, dass seinem Verständnis von Intuitiver Musik gerecht wird. „Wir sind tatsächlich komplett ohne Vorgaben ausgekommen“, erzählt Stockhausen. „Ich habe vorher mit den Musikern gesprochen, wie wir am besten aufeinander hören und dass diese Musik vielschichtig und differenziert sein soll. Inhaltliche Vorgaben habe ich aber nicht gemacht. Wir haben alle Sessions in zwei Tagen im Studio aufgenommen, es gab keine Proben. Zwischendurch machten wir genügend Pausen, um die Ohren wieder frei zu bekommen und neue Kraft zu sammeln. So sind fast drei Stunden Musik entstanden, zwölf Stücke, alles intuitiv gespielt. Erstaunlich, dass wir fast das ganze Material verwenden konnten.“
Rezensionen zu „Wild Life“ (VÖ: 12. Juni 2020)
„Unterwegs hört man immer wieder, wie angenehm es ist, wenn das Können eines langen Musikerlebens auf die Gelassenheit des Zuhörenkönnens trifft.“ SPIEGEL online
„Wenn Jazz improvisierte Musik ist, dann ist Markus Stockhausens „Intuitive Musik“ so etwas wie Jazz hoch zwei.“ Jazzthetik
„ein einzigartiges Panorama improvisierter Musik“ Jazzthing
„Die Musik ist vielschichtig, komplex, undurchdringlich, manchmal aber auch ganz einfach und direkt […] eine wilde Reise ins Herz der Improvisation“ Jazzthing
„Sounddesign wie im Buche“ Jazzpodium
Diese Musik erinnert an gar nichts.
Drei CDs mit improvisierter Musik, das wirkt anmaßend und doch wird jeder, der sich diese drei CDs anhört, bestätigen, dass hier kein Ton, kein Klang zuviel gespielt wird. Der Trompeter Markus Stockhausen hat ein sechsköpfiges elektro-akustisches Ensemble um sich versammelt, dass seinem Verständnis von Intuitiver Musik gerecht wird. „Wir sind tatsächlich komplett ohne Vorgaben ausgekommen“, erzählt Stockhausen. „Ich habe vorher mit den Musikern gesprochen, wie wir am besten aufeinander hören und dass diese Musik vielschichtig und differenziert sein soll. Inhaltliche Vorgaben habe ich aber nicht gemacht. Wir haben alle Sessions in zwei Tagen im Studio aufgenommen, es gab keine Proben. Zwischendurch machten wir genügend Pausen, um die Ohren wieder frei zu bekommen und neue Kraft zu sammeln. So sind fast drei Stunden Musik entstanden, zwölf Stücke, alles intuitiv gespielt. Erstaunlich, dass wir fast das ganze Material verwenden konnten.“
Eine Neuerfindung der Musik im Schneideraum war nicht notwendig – was wir auf den drei CDs hören, kommt weitgehend ohne Schnitte aus. „Es gab ein paar Stellen, an denen wir etwa 30 Sekunden herausgeschnitten haben, oder wir haben einen Teil, der weiter hinten war, nach vorne gestellt“, sagt der Trompeter. „Aber ansonsten ist die Musik in den Abläufen so geblieben, wie sie tatsächlich gespielt wurde.“
Die Wild Life Sessions sind auch ein musikalisches Wiedersehen mit Stockhausens Bruder Simon, mit dem er seit fünfzehn Jahren nicht mehr live oder im Studio gespielt hatte. Simon ist in all den Jahren zu einem international bekannten Sound Designer avanciert, was man hier gut hören kann – auch ist er der Hauptverantwortliche für die Abmischung der Musik. Die rhythmischen Grundlagen werden von den beiden Schlagzeugern Bodek Janke und Christian Thomé gelegt. „Es war mir klar, dass ich für diesen Wild-Life-Sound, der mir vorschwebte, zwei Schlagzeuger haben wollte. Christian kenne ich seit 2004, er hat eine ganz eigene, sehr kreative Spielweise; Bodek kenne ich erst seit kürzerer Zeit. Er spielt ganz anders, energetischer, auch Tablas mit ihrem besonderen Flair, und die beiden ergänzen sich hervorragend.“ Am Bass kommt der Italiener Michelangelo Flammia hinzu. „Den habe ich bei einer Session in Italien kennengelernt“, erinnert sich Stockhausen, „und ich merkte sofort: Der hat das richtige Gefühl für intuitives Spiel – viel mehr konnte ich gar nicht sagen. Dann habe ich ihn aufs Geratewohl eingeladen.“
Mit dem Pianisten Florian Weber spielt Markus Stockhausen seit elf Jahren, zur Zeit vor allem im erfolgreichen Duo „Inside Out“, und den erfindungsreichen Cellisten Jörg Brinkmann kennt der Trompeter auch schon länger, er gehört wie Thomé zu seinem Quartett Quadrivium.
So war die Band komplett und legte los. Dabei hat sie sich lediglich von der Vision des Bandleaders leiten lassen. Jeder sollte sich ganz einbringen können mit seiner Persönlichkeit. „‚Wild Life‘ sollte brodeln, undurchschaubar sein,“ sagt Stockhausen enthusiastisch. „Die Musik ist oft klanglich komplex, das war ein Wunsch von mir. Geheimnisvoll, überraschend, bei ‚Wild Life‘ denkt man ja auch an Dschungel, etwas Undurchdringliches, an Abenteuer.“
So entstand eine voraussetzungslose Musik, die durch die Klasse und Phantasie der Beteiligten unmittelbar ihre Magie entfaltet. Die Musik erinnert an gar nichts, die Vorgehensweise dagegen an den Miles Davis der späten sechziger, frühen siebziger Jahre – nur, dass dessen epochale Platten dieser Ära eben auch stark durch die Schnitte des Produzenten Teo Macero entstanden sind. „Ich hatte eine starke Beziehung zu ‚Bitches Brew‘ und ‚In a Silent Way’“, bestätigt Markus Stockhausen, der sich schon seit vier Jahrzehnten mit Intuitiver Musik beschäftigt. „Ich bin seit den achtziger Jahren verschiedene Schritte mit dieser Idee gegangen. ‚Cosino Lontano‘ war so eine Platte mit Gary Peacock, Fabrizio Ottaviucci und Zoro Babel (ECM 1989), aber auch ‚Karta‘ mit Terje Rypdal, Arild Andersen und Patrice Héral (ECM 2000).“ Acht Jahre später entstand – wiederum mit Andersen und Héral, aber diesmal mit dem Pianisten Vladyslav Sendecki – „Electric Treasures“ auf dem Label Aktivraum, später dann „Spaces & Spheres“ (Wergo 2013) mit Tara Bouman, Stefano Scodanibbio, Fabricio Ottaviucci und Mark Nauseef.
„Wild Life“ ist fantasievolle Kunst auf verschiedensten Ebenen, mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Willkommen im Dschungel.
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